Nach Flutkatastrophen: Walcheren unter Wasser
Bekanntlich ist die Sintflut in der Bibel eine Art reinigendes Gewitter und auch König Ludwig XV. ist mit seinem berühmten Diktum „Après nous le déluge!“ sicher von der eigenen Verdorbenheit überzeugt gewesen. Aber normalerweise sind Springfluten, Überschwemmungen und Tsunamis eben keine scheinbar nötige Reinigungen. Die betroffenen Menschen, die zerstörten Orte am Meer, das ist jedes Mal ein großes Unglück. Umso lobenswerter ist der Einfallsreichtum zur Vermeidung oder wenigstens Linderung solcher Flutkatastrophen. In Westkapelle lassen sich die Gewalten der Natur am mächtigen Deich nachvollziehen. Zumal es hier wirklich schwere Verwüstungen auch in der jüngeren Geschichte der Region gegeben hat.
Die Flutkatastrophe von 1953
Zweifellos war die auch als „Hollandsturmflut“ bezeichnete Naturkatastrophe, hier erfährst du mehr bei Wikipedia, zu Beginn der 1950er Jahre das schwerste Unwetter der letzten Dekaden. In der Nacht vom 31. Januar auf den 1. Februar kam es zum gleichzeitigen Auftreten einer immensen Springflut und eines Orkans auf dem Meer, was zusammen katastrophale Auswirkungen vor allem in Zeeland hatte. Dächer wurden abgedeckt, das Land war verwüstet. Einige Gebiete ließen sich nur aus der Luft erreichen. Die Menschen flüchteten in höhere Lagen aus Angst vor weiteren Überschwemmungen. Die Regierung der Niederlande musste den Notstand ausrufen. Im gesamten Land gab es mehr als 1800 Todesopfer, die meisten davon in Zeeland. Hunderttausende Tiere gingen in den Fluten zugrunde.
Ein Blick in die Chroniken ist sehr interessant und zeigt die intensive Auseinandersetzung der Region mit den Gewalten der Natur. Frühwarnsysteme für drohende Flutkatastrophen wurden gerade auch um Westkapelle erfunden, was den Dörfern auf Zeeland auf jeden Fall zur Ehre gereicht.
Ein Blick in die Chroniken ist sehr interessant und zeigt die intensive Auseinandersetzung der Region mit den Gewalten der Natur. Frühwarnsysteme für drohende Flutkatastrophen wurden gerade auch um Westkapelle erfunden, was den Dörfern auf Zeeland auf jeden Fall zur Ehre gereicht.
Schutzmaßnahmen und schnelle Hilfe retten Westkapelle
Zunächst kam in Westkapelle und Umgebung die Hilfe nur langsam in Gang.
Das Katastrophengebiet entlang der Küsten konnte schließlich mit internationaler Hilfe und vor allem Soldaten erreicht werden. Der Wiederaufbau ging dann schneller als gedacht, weil sich beispielsweise der niederländische Adel engagierte und auch aus vielen anderen Ländern zügig Unterstützung in Zeeland eintraf. Immerhin lag der Zweite Weltkrieg 1953 gerade einmal paar Jahre zurück! Zugleich wurde jede Menge Ackerland zerstört. Das einflutende Salzwasser ließ die Krume für lange Zeit verdorren, was für die an fruchtbaren Böden ohnehin nicht sonderlich reiche Region zusätzlich belastend gewesen ist.
Die sonst so mächtigen Deiche hielten nicht stand, doch die Reparaturen wurden alsbald in Angriff genommen. Das Resultat sind die heute auch in Westkapelle zu besichtigenden Abwehrvorrichtungen. Bisher haben die neuen Deiche gehalten, doch auf Zeeland gibt es durchaus Sorge, dass im Zuge des Klimawandels auch wieder große Springfluten und Stürme für Verwüstungen sorgen.
Flutkastrophen als kriegerisches Mittel
Im Zweiten Weltkrieg setzten sowohl die Nazis als auch die Alliierten Walcheren gezielt unter Wasser.
Die Überflutung der Deiche wurde dabei als strategische Waffe eingesetzt. Insbesondere die Überflutungen, die durch die befreienden Armeen im Jahre 1944 herbeigeführt wurden, forderten dabei natürlich auch eine große Anzahl an Opfern in der Zivilbevölkerung. Tausende Tote waren zu beklagen. Letztendlich trug die Überschwemmung von großen Teilen Walcherens aber wohl auch entscheidend dazu bei, dass die Alliierten die Schlacht um die Westerschelde gewannen und die Niederlande vom Naziterror befreit wurden. Nicht umsonst heißen so zum Beispiel die noch heute zu besichtigenden Bunkermuseen von Zoutelande Atlantikwall- und Befreiungsmuseum.
Historische Flutkatastrophen in der Region
Westkapelle und die gesamte niederländische Küste sind seit dem Altertum immer wieder von gigantischen Flutkastrophen heimgesucht worden. Auch die Neuzeit begann vor fast 500 Jahren auf Zeeland mit einer Flutkatastrophe: Im Jahre 1570 bäumte sich die Nordsee auf und es kamen zehntausende Menschen bei den Überschwemmungen ums Leben.
:Selbst die Aufzeichnungen zur großen Flut im Jahre 1570 sind chaotisch, so dass die hohen Opferzahlen mittlerweile von Historikern wieder etwas nach unten korrigiert werden. Eine Überschwemmung in diesen Ausmaßen zerstört jedoch weit mehr. Bei den Katastrophen auf Zeeland sind Menschen, Tiere und sogar ganze Ortschaften in den Fluten verschwunden.
:Selbst die Aufzeichnungen zur großen Flut im Jahre 1570 sind chaotisch, so dass die hohen Opferzahlen mittlerweile von Historikern wieder etwas nach unten korrigiert werden. Eine Überschwemmung in diesen Ausmaßen zerstört jedoch weit mehr. Bei den Katastrophen auf Zeeland sind Menschen, Tiere und sogar ganze Ortschaften in den Fluten verschwunden.
Am 1. November 1570, das ist zudem der Feiertag Allerheiligen, begann die Verheerung, die übrigens schon damals mit einer Art Frühwarnsystem im Vorfeld erkannt worden war! Freilich konnten im 16. Jahrhundert all die Bauern und Fischer vor Ort rund um Westkapelle kaum rechtzeitig gewarnt werden. Das trug zu der großen Zahl an Opfern bei. Ganze Ortschaften wurden von den tosenden Wellen des Meeres verschluckt. Zugleich befand sich die Region im Aufstand gegen Spanien, was die Lage und vor allem die Hilfsmaßnahmen noch zusätzlich komplizierte. Bis 1953 galt diese „Allerheiligenflut“ als schlimmste Katastrophe, zumindest in den Aufzeichnungen der Chronisten der Region.
Heutzutage ist der schützende Deich ja eher ein Treffpunkt zum Flanieren oder um mit Kindern den Drachen steigen zulassen. Wenn du dazu ein schönes Foto gemacht hast, dann schicke es doch an uns. Du hast drei Möglichkeiten: 1. per WhatsApp – dazu einfach auf den Button rechts oben am Bildschirm drücken. 2. per Mail – mail@info-zeeland.de 3. Nutze Twitter und Co. Wir freuen uns auf dein Foto und zeigen es in der Rubrick “Eure Tipps”. Und wenn du vielleicht sogar noch ein historisches Foto zu den Flutkatastrophen beifügen kannst, veröffentlichen wir es hier im Artikel.
Heutzutage ist der schützende Deich ja eher ein Treffpunkt zum Flanieren oder um mit Kindern den Drachen steigen zulassen. Wenn du dazu ein schönes Foto gemacht hast, dann schicke es doch an uns. Du hast drei Möglichkeiten: 1. per WhatsApp – dazu einfach auf den Button rechts oben am Bildschirm drücken. 2. per Mail – mail@info-zeeland.de 3. Nutze Twitter und Co. Wir freuen uns auf dein Foto und zeigen es in der Rubrick “Eure Tipps”. Und wenn du vielleicht sogar noch ein historisches Foto zu den Flutkatastrophen beifügen kannst, veröffentlichen wir es hier im Artikel.
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