Bunkermuseum Zoutelande – Zeugnisse des 2. Weltkriegs
Vor Jahren habe ich mal die Tunnel von Cu Chi im Süden Vietnams besichtigt. Diese eindrucksvollen Anlagen tief in der Erde sind ein echtes Meisterstück der örtlichen Kriegsführung. Die Vietnamesen setzten bei den niedrigen Tunneln darauf, dass die im Vergleich zu den Einheimischen viel größer gewachsenen Amerikaner im Tunnelsystem nicht vorankommen konnten. Und sie hatten Erfolg damit.
Auch in Europa findet ihr natürlich eine Menge solcher bombastischen Abwehrvorrichtungen. Bunkerarchitektur dient natürlich nicht dem häuslichen Wohnen und Leben, sondern dem Krieg. Bei der Verteidigung wie auch beim Angriff sind solche fest in den Boden verbauten Schutzwälle zumindest in früheren Zeiten ziemlich vorteilhaft gewesen. Auch auf Zeeland wird dieser Teil der Geschichte greifbar. Hier lädt direkt in den Dünen der Nordsee das Bunkermuseum Zoutelande zum Besuch ein.
Bunkermuseum Zoutelande Teil des Atlantikwalls
Nach der Besetzung von Westeuropa baute die Deutsche Wehrmacht entlang der Küsten einen gigantischen Atlantikwall. Dieser war zwar nur in Teilen wirklich so abwehrbereit wie die Nazis das gerne glauben machen wollten. Aber in Zeeland und anderswo wurden immerhin Bunker in großer Zahl errichtet. Die Invasion der Alliierten wurde damit zwar nicht aufgehalten. In der Gegenwart mahnen uns die stummen Zeugen aus Stahl und Stein! Doch natürlich könnt ihr die Anlagen des Bunkermuseums rund um Zoutelande auch jenseits aller Geschichte einfach als beeindruckende Art von Architektur besichtigen.
Die Bunkeranlagen auf Zeeland sind auch im Zuge einer Tour des Atlantikwalls ein Pflichttermin. Das Abwehrbollwerk der Deutschen zieht sich weithin sichtbar von Südfrankreich bis nach Dänemark. Die Region um Walcheren ist dabei ein zentraler Verteidigungsschwerpunkt gewesen.
Die Bunkeranlagen auf Zeeland sind auch im Zuge einer Tour des Atlantikwalls ein Pflichttermin. Das Abwehrbollwerk der Deutschen zieht sich weithin sichtbar von Südfrankreich bis nach Dänemark. Die Region um Walcheren ist dabei ein zentraler Verteidigungsschwerpunkt gewesen.
Ein Besuch in den Katakomben des Krieges
Die zwei nah beieinander liegenden Betonklötze des Bunkermuseums Zoutelande sind in den wärmeren Monaten von April bis Ende Oktober an jedem Mittwoch und Sonntag geöffnet, allerdings nur am Nachmittag bis 17 Uhr. Spektakulär in den Dünen gelegen könnt ihr zu den Bunkern einen Spaziergang unternehmen. Fotografieren hat hier seinen besonderen Reiz. Das Zusammenspiel von Sonne, Meer und Licht am Strand bietet gemeinsam mit den rohen, geradezu brachialen Strukturen dieser Kriegsarchitektur ein imposantes Kaleidoskop für ziemlich einzigartige Motive!
Die beiden Anlagen des Bunkermuseums Zoutelande
Der Bunker 1 des Bunkermuseums Zoutelande mit der Kennziffer R502 ist rund 15 Meter lang und fast 10 Meter breit. Mehrere Meter dicke Wände sollten Schutz versprechen vor Bomben und Beschuss. Im Inneren ist R502 sehr aufwendig restauriert. Er bietet den Besuchern eine kleine Zeitreise in die wilden Schlachten des Zweiten Weltkriegs. Demgegenüber ist dann der Bunker 2 des Bunkermuseums Zoutelande mit der Zählung R143 vor allem ein Beobachtungspunkt für die lokal eingesetzte Artillerie gewesen. Besonders beeindruckend ist hier die gut 20 Tonnen schwere Stahlkuppel mit eingebautem Periskop.
Alle Fakten zum Bunkermuseum Zoutelande:
Atlantikwall- und Befreiungsmuseum Zoutelande
Zoutelande Duinweg 40
Öffnungszeiten: Mai – Oktober, mittwochs und sonntags von 13 – 17 Uhr
Eintritt frei, Spende willkommen
Gibt es eine Bunkerarchitektur?
Ab 1942 wurde die Küste in Zeeland rund um Walcheren von den Deutschen massiv verstärkt. Bunker, Gräben, Panzersperren –
das alles in Kombination mit riesigen Kanonen und zehntausenden Mann Besatzung sollte den Sturm der Alliierten aufhalten. Wenn Ihr in das Bunkermuseum Zoutelande fahrt, dann ist die Tour immer auch ein Weg durch die jüngere europäische Gewaltgeschichte! Überall stehen noch Reste von Bunkern herum. Die Region wurde 1944 schwer getroffen beim Bombardement der Deiche. Wenn ihr euch für die Kriegsereignisse an der Küste interessiert, ist ein Besuch im Bunkermuseum Zoutelande die richtige Empfehlung. So gut wie alle Anlagen sind mindestens von außen zu besichtigen. Wie es um einen genuin eigenen Baustil der Gewalt bestellt ist, das lässt sich entlang der Küste um Walcheren nachspüren. Experten sind ja der Ansicht, dass Bunker wenig flexibel und ohnehin kaum ästhetisch sind – aber ist das nicht auch Geschmackssache wie bei jeder Architektur?
Hast du auch ein Foto mit diesen Betonrelikten aus alter Zeit in der jetzigen, modernen Landschaft geschossen? Dann schick es uns, eventuell mit ein paar Worten und deinem (Vor-)Namen. Wir veröffentlichen es in unserer Rubrik “Eure Tipps”. Schick alles per WhatsApp (Button oben rechts am Bildschirm), per Twitter und Co. oder per mail@info-zeeland.de. Wir freuen uns auf deine Post.
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